Wie bist du zu der geworden, die du heute bist?
Das war ein sehr langer und kurviger Weg. Rückblickend bin ich erstmal sichere Wege gegangen. Habe „Brotberufe“ gelernt: Köchin, Hotelbetriebswirtin, Eventmanagerin… Um dann mit Ende 20 endlich meinen Traum wahr zu machen und eine Schauspiel-Ausbildung zu absolvieren. Geplant war das neben meinem Vollzeit-Job als Eventmanagerin. Ob das geklappt hätte, kann ich dir heute nicht sagen. 2 Monate nach Beginn der Ausbildung habe ich erfahren, dass ich ein Kind erwarte. So konnte ich dann meine 3jährige Elternzeit nutzen, um meine Ausbildung zu absolvieren und mich danach selbständig zu machen. Nach meiner erfolgreich absolvierten Prüfung im Juli 2009 fragte mich der Kameramann, mit dem ich im Januar desselben Jahres mein Schauspiel-Demo gedreht hatte, ob ich mir vorstellen könnte, für TV Wiesbaden zu arbeiten – ein kleiner freier Fernsehsender für Wiesbaden und die Region. Eine Moderatorin war kurzfristig ausgefallen und 3 Tage später wollte der Sender von einer Veranstaltung berichten und einen Beitrag drehen. Ich habe spontan zugesagt und dann fast 2 Jahre für den Sender gearbeitet. Das erste Video war direkt ein paar Tage später im Netz und dann fing meine Lernzeit an: durch die Video-Analyse habe ich direkt gesehen, was schon gut funktioniert hat und was ich beim nächsten Mal gerne ändern möchte. So habe ich mich von Video zu Video weiter entwickelt, habe mir Fach-Bücher zu den Themen Moderation und Freie Reden gekauft und Seminare besucht. Durch meine Sichtbarkeit bei TV Wiesbaden habe ich dann auch auf Messen und Veranstaltungen moderiert.
Dann kamen die ersten Menschen auf mich zu, die sich durch mich Unterstützung in der Vorbereitung für Reden und Ansprachen geholt haben.
Von Anfang an habe ich direkt mit Video-Analyse gearbeitet. Im Laufe der Zeit gab ich dann erste kleinere Seminare – anfangs für Jugendliche, die sich auf Vorstellungsgespräche vorbereiten wollten. Dann habe ich angefangen offenen Seminare zu geben, habe Handouts geschrieben und aus diesen ist dann 2017 mein Buch „Reden ist Silber – Freireden ist Gold“ im sorriso Verlag erschienen.
Inzwischen gibt es eine dritte erweiterte und aktualisierte Auflage (mit dem extra Thema „souverän in Videokonferenzen“), die ich im Eigenverlag weiter führe.
Als Moderatorin bin ich auf großen Bühnen unterwegs – die größte war (schon Jahre vor Corona) eine hybride Mitarbeiter-Versammlung eines großen Unternehmens, das EMEA-weit gearbeitet hat mit insgesamt 5.000 Mitarbeitenden,
Inzwischen moderiere ich im Jahr ca. 20-30 Events.
Was machst du ganz genau und wie hilfst du damit Menschen?
Wir arbeiten an den Themen Lampenfieber, Bühnen- und TV-Präsenz, Mindset (also Glaubenssätze) und was sonst noch so im Laufe der Begleitung an Themen auftaucht. Dabei habe ich verschiedene Ansätze und Tools, auf die ich zurückgreifen kann.
Zusätzlich zu den Einzel-Coachings gebe ich auch Tages-Seminare (Freisprecher-Kurs), Moderatorentrainings zusammen mit dem Logo Institut Offenbach (der ersten Deutschen Moderatorenschule) und zweimal im Jahr findet mein Speaker Bootcamp statt, bei dem die maximal 6 Teilnehmenden am Ende der 3 Tage mit einem echten Bühnen-Auftritt auch ein professionelles Speaker-Video mit nach Hause nehmen können.
Ich arbeite neben den Einzel-Coachings bei den Seminaren immer in Kleingruppen und immer mit Video-Analyse.
Durch die Video-Analyse haben die Menschen die Gelegenheit, sich selbst von außen in Aktion zu erleben. Anfangs ist das oft befremdlich und die Scheu vor der Kamera ist manchmal groß. Aber die Kamera ist nur Beobachterin und die Video-Analyse wird von mir sanft begleitet. Immer mit den 3 magischen Ws: würdigend, wohlwollend, wertschätzend. Also was ist schon schön, wenn ich mich selber im Video sehe? Was wirkt möglicherweise sogar besser als erwartet? Wo habe ich mich positiv überrascht, weil beispielsweise meine Aufregung gar nicht sichtbar, spürbar, hörbar war. Und wo geht die Reise hin? Also was möchte ich im nächsten Schritt lernen und verändern. Das sind alles Fragen, die wir in der Analyse bearbeiten. Sowohl in Einzel-Coachings als auch in meinen Seminaren.
Dabei ist eine meiner wichtigsten Übungen „Definition Traumberuf“. Was ist mein Traumberuf? Lebe ich den schon? Wenn ja, was kann ich tun, um noch besser, erfolgreicher, entspannter… zu sein? Und wenn nein, was kann ich tun, um diesen Traumberuf zu erreichen? Was darf ich verändern in meinem Leben. Welche nächsten Schritte kann ich dafür direkt planen und gehen…
Diese und weitere Fragen sind essentiell für den weiteren Weg.