Podcast "Happy little souls - Bewusst sein mit Kindern"

025 – Ordnung bewusst leben – Wie du aufräumen ohne Stress gestaltest – Interview mit Tanja Priefling

Na, kennst Du den Stress wegen Aufräumen mit Deinen Kindern? Dann hör mal in die heutige Folge meines Podcasts rein. 🤩

🙋🏻 In der heutigen Folge habe ich Tanja Priefling im Interview. Sie ist Expertin für Ordnung zu Hause und im Büro. Für sie ist Aufräumen und Sortieren eine Leidenschaft, schon von klein auf. 🤩🤩

💁🏻 Wir sprechen darüber, wie Ordnung in einem Familienhaushalt alltagstauglich umgesetzt werden kann. Sie erzählt dabei sehr viel aus ihren eigenen Erfahrungen mit 2 Kindern. 👨‍👩‍👦‍👦

👉 Du erfährst, was die Grundlage für eine bewusste Ordnung ist, wie Du Deine Kinder zum Aufräumen animierst und welche Grundregeln einfach befolgt werden sollten. Und vor allem erfährst Du auch, wo Du mal loslassen darfst und entspannt bleiben darfst beim Thema Aufräumen mit Deinen Kindern. 🙏🙏🙏

Eine unterhaltsame Folge für alle Mamas, die es gern ordentlich zu Hause hätten. 

Cover von Episode 025 des Podcasts Happy little souls mit dem Titel: Ordnung bewusst leben - Wie du aufräumen ohne Stress gestaltest - Interview mit Tanja Priefling

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Tanja Priefling stellt sich vor - Ordnung bewusst leben

Wer bist du?

Mein Name ist Tanja Priefling und Ordnung begeistert mich schon mein ganzes Leben lang. Darf ich meine Begeisterung mit dir teilen und dir etwas von meiner Begeisterung weitergeben? Damit du das Thema Ordnung entspannter sehen kannst und dich bewusst auf das konzentrieren kannst, was dir wichtig ist?

Schon als kleines Kind habe ich mit dem Aufräumen begonnen und es geliebt. Weil ich die Einzige in unserer Familie bin, die so gerne sortiert und ordnet, habe ich mir alles selbst beigebracht und hatte so auch immer genug Möglichkeiten, Erfahrungen zu sammeln. Ich bin immer wieder auf Unverständnis gestoßen – und tu es heute noch 😉 – wie man diese Art der Arbeit so lieben kann. Tatsächlich geht es mir in erster Linie um das Ordnung schaffen – nicht nur um Ordnung haben. Es ist für mich ein beruhigendes Gefühl, Gegenstände und Papierunterlagen zu sortieren.

Mit meiner Familie wohne ich in Rheinland-Pfalz, direkt an der Grenze zum Saarland. Meine beiden Kinder teilen meine Leidenschaft (natürlich) nicht, können aber leicht Aufräumen – wenn sie wollen oder ich sie darauf hinweise. Sie bekommen das Ordnung schaffen und organisieren seit vielen Jahren vorgelebt und sehen es als ganz selbstverständlich an. Das sie nicht übertrieben ordentlich sind, ist mir ganz wichtig, denn die Erfahrung habe ich selbst gemacht.

Falls du nämlich denkst, dass es in meinem Zuhause immer perfekt ordentlich und picobello geputzt ist, kann ich dir sagen, dass dies nicht so ist. Putzen mag ich übrigens nicht wirklich. Da ich davor allerdings nicht aufräumen muss, geht es wenigstens entsprechend schnell. Mir ist für mich und auch für meine Kunden viel wichtiger, dass die Ordnung alltagstauglich ist und zu einem passt. Ich möchte nicht in einem Museum wohnen, weshalb ich manche Katalogfotos unrealistisch und sogar ungemütlich finde. Ordnung darf leicht gehen. Denn wer nicht gerade Ordnungscoach ist, wie ich, sollte sich nicht mehr als nötig mit diesem Thema beschäftigen müssen.

Ich lege keinen Wert darauf, dass mein Zuhause jeden Abend Tip Top aufgeräumt ist. Aber: Wenn ich möchte – und das kommt dann doch regelmäßig vor – kann ich schnell und leicht einen kleinen oder größeren Bereich aufräumen. Ganz einfach, weil alles einen festen und leicht zugänglichen Platz hat.

Ich lege keinen Wert darauf, dass mein Zuhause jeden Abend Tip Top aufgeräumt ist.

Aber: Wenn ich möchte – und das kommt dann doch regelmäßig vor – kann ich schnell und leicht einen kleinen oder größeren Bereich aufräumen. Ganz einfach, weil alles einen festen und leicht zugänglichen Platz hat.

Wie bist du zu der/dem geworden, die/der du heute bist? 

Das Thema Ordnung schaffen zieht sich wie ein Roter Faden durch mein gesamtes Leben. Ich habe es immer wieder von einer anderen Seite kennengelernt. Als Kind ging es mir nur um das normale Aufräumen und ich habe erste Erfahrungen gesammelt, wie unterschiedlich ich meine Möbel in unserem Kinderzimmer einsetzen kann.

Statt mit Puppen oder Barbies zu spielen habe ich lieber alles vorbereitet, aufgebaut und eingerichtet – damit spielen wollte ich nie. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich meine Familie ständig gefragt habe, ob ich diesen oder jeden Schrank neu ordnen darf und war immer total glücklich, wenn ich die Freigabe dazu bekommen habe.

Als ich etwas älter war, habe ich angefangen das ein oder andere auszusortieren. Von meinen Dingen, aber in Abstimmung mit meiner Familie auch deren Dinge. Allerdings kam immer genauso viel Neues dazu und mein Fokus lag eher darauf, die vorhanden Gegenstände, insbesondere die Erinnerungsstücke, aufwändig zu „archivieren“.

In meiner Jugend hatte ich eine Phase, in der ich übertrieben ordentlich war. Wenn ich etwas ordentlich in den Schrank geräumt habe und dann das Gefühl hatte, das geht noch „perfekter“ musste ich das direkt wieder ändern. Das was nicht unbedingt erstrebenswert.

Während meiner kaufmännischen Ausbildung habe ich die Prozessoptimierung und das Programm Excel für mich entdeckt. Eigentlich wollte ich zuerst gar nicht im Büro arbeiten, fand es aber absolut besonders, als Auszubildende die Arbeit in jeder Abteilung kennenzulernen. Zu verstehen, wie die Zusammenhänge sind. Ich liebe den Blick „hinter die Kulissen“ und fühle mich dort richtig wohl.

Damals waren E-Mails ganz neu und die Büros voll mit Papier. Auch wenn heute vieles digital ist, ist die Ordnung in den Papierunterlagen immer noch ein Schwerpunkt meiner Arbeit. Nachdem ich damals oft stundenlang nach wichtigen Belegen gesucht habe, habe ich auch immer nach Lösungen gesucht, die Arbeit zu vereinfachen.

Als meine Kinder noch klein waren und ich meinen eigenen Haushalt organisieren durfte, habe ich gemerkt, dass ich mich nicht mehr so intensiv um das Thema Ordnung kümmern kann, wie ich das bisher gerne gemacht habe. Erst da habe ich gemerkt, wie unglaublich zeitaufwändig es ist, die vielen Gegenstände zu verwalten. Ich habe die „schwere“ Entscheidung getroffen, ganz konsequent zu reduzieren. Das war am Anfang gar nicht so leicht. Erinnerungsstücke waren mir damals sehr wichtig. Von jetzt auf gleich konnte ich diese nicht aussortieren. Deshalb habe ich zuerst damit begonnen, nur noch das einzukaufen, was ich wirklich (wirklich!) direkt benötigt habe und war erstaunt, wie wenig das ist. Nach und nach – mit etwas Übung – konnte ich mich auch von dem ein oder anderen Erinnerungsstück verabschieden. Heute fällt mir das Aussortieren viel leichter. Und dennoch ist es in dem Moment, in dem ich etwas aussortiere, immer Schade. Denn jeder Gegenstand an sich ist ja schön. Die Frage ist immer nur, ob er auch für mich noch gut ist.

Der ein oder andere denkt jetzt vielleicht, ich sei minimalistisch. Tatsächlich ist mir noch einmal bewusst geworden, wie wenig Gegenstände man braucht, wenn man mit dem Wohnmobil verreist (und aus Gewichtsgründen nicht alles mitnehmen kann). Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht, wieviel mehr Zeit es kostest, minimalistisch zu packen, als einfach etwas mehr mitzunehmen.

Ich selbst sehe mich nicht als minimalistisch.

Dennoch wurde nach und nach die Anzahl meiner Gegenstände weniger und gleichzeitig meine Kinder größer und selbstständiger. Und so hat mir das Ordnung schaffen plötzlich gefehlt. Zeit, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Als ich damals bei meiner ersten Kundin aufgeräumt habe, konnte ich noch gar nicht sagen, was ich wie genau mache. Ich habe es einfach gemacht. So wie ich es jahrelang mit Familie, Freunden und Arbeitskollegen geübt habe.

Erst mit der Zeit habe ich immer besser verstanden, was ich wie und warum mache und konnte es meinen Kundinnen auch erklären. Ich habe auch gemerkt, dass ich mit ihnen gemeinsam Ordnung schaffen will – nicht nur für sie. Denn Ordnung ist ganz individuell.

Was machst du ganz genau und wie hilfst du damit Menschen?

Meistens fahre ich zu meinen Kundinnen nach Hause und räume gemeinsam mit ihnen ihre Gegenstände und Papierunterlagen auf. Auf den ersten Blick sieht es bei meinen Kundinnen ordentlich aus. Belastend sind die vollen Schubladen, Schränke und die Räume, in die die Gäste nicht kommen. Ich schätze das Vertrauen meiner Kunden sehr, wenn sie mir ihre „Kammer des Schreckens“ zeigen. Das ist übrigens ein Ausdruck, den meine Kunden so oder so ähnlich gerne verwenden. Vielen meiner Kundinnen ist es unangenehm und mit Scham besetzt wenn sie mir ihre unordentlichen Räume zeigen. Für mich ist es etwas ganz besonderes. Zum einen, weil sich meine Kundin getraut hat und zum anderen, weil sie mir dadurch die Möglichkeit gibt, aus einem unordentlichen Raum einen ordentlichen Raum zu machen. Ich freue mich darauf, wenn aus Scham ganz viel Freude wird. Wenn sie merken, dass sich der Schritt gelohnt hat, Unterstützung beim Ordnung schaffen zu holen. Oder hast du dich schon einmal beim Friseur entschuldigt, dass du dir die Haare nicht selber schneiden kannst?

Ordnung besteht für mich aus insgesamt zehn Schritten, wobei das Herzstück drei Schritte sind, die ich mit meinen Kundinnen gemeinsam vor Ort umsetze. Meine Kundinnen entscheiden, was sie nicht mehr brauchen. Dabei kann ich zwar unterstützen – weil ich im Gespräch raushören kann, was ihnen wirklich wichtig ist – die Entscheidung trifft am Ende die Kundin. Meine Aufgabe ist es, die verbleibenden Gegenstände und Papierunterlagen in Kategorien einzuteilen. Also alles zuordnen, was zu einem Thema gehört. Am Ende geht es darum, für jede Kategorie einen passenden Platz zu finden. Auch hier ist mir die Zusammenarbeit mit meiner Kundin wichtig. Denn sie weiß am besten in welchen Situation sie auf was zugreifen möchte und wo da der geeignetste Platz sein kann.

Habe ich früher jahrelang für meine Schwester aufgeräumt, hatte sie vor wenigen Jahren von sich aus den Wunsch, nachhaltig Ordnung in ihr Zuhause zu bringen. Da wir mittlerweile über 400 Kilometer weit auseinander wohnen, hatte ich die Idee, ihr per Video kleine Aufgaben zuzuschicken. Damit war sie einverstanden und hat mir zum Start ein Video von ihrem Arbeitszimmer geschickt. Darin hat sie mir ausführlich beschrieben, was dort gut klappt und was noch nicht. Ich habe ihr die erste Aufgabe geschickt und gewartet, bis sie mir ein Foto vom Ergebnis zuschickt. Erst dann hat sie von mir die nächste Aufgabe bekommen. So haben wir einige Wochen zusammengearbeitet. Als ich sie das nächste Mal besucht habe, hat sie mir ständig voller Begeisterung erzählt, was sie schon alles in anderen Räumen umgesetzt hat, weil ich das in den Videos so oder so gesagt habe. Das hat mich total gefreut und sie war so glücklich, dass sie es endlich alleine geschafft hat. Mich hat es total beeindruckt, was es für einen Unterschied gemacht hat, dass sie aufräumen wollte (und nicht ich für sie) und dass sie mit meiner Unterstützung selbst umgesetzt hat.

Meine Schwester hat mich auch auf die Idee gebracht, mein Wissen in Videos zur Verfügung zu stellen. Das war zu einer Zeit, in der ich zum einen gemerkt habe, dass Ordnung nicht nur an wenigen Tagen vor Ort gemeinsam geschaffen werden kann, sondern regelmäßig und dauerhaft umgesetzt werden soll. Zum anderen war mein Kopf mittlerweile so voll mit Wissen, das einfach raus musste.

So biete ich nun die volle Flexibilität: Termine vor Ort, bei denen ich gemeinsam mit meinen Kundinnen umsetze und so schnell ein Erfolg sichtbar ist. Außerdem macht es viel mehr Spaß, gemeinsam Ordnung zu schaffen. Das Basiswissen in meinen Online-Kursen um selbst (weiter) Ordnung zu schaffen. Und eine Online-Beratung, als Ergänzung nach Terminen vor Ort oder einem Online-Kurs, um gemeinsam für individuelle Herausforderungen eine Lösung zu finden oder weitere Schritte festzulegen, die dann alleine umgesetzt werden können.

Ordnung schaffen braucht Zeit.

Wie unterstützt das, was du machst oder was du zu sagen hast, speziell im Familienleben?

Ordnung schaffen braucht Zeit. Das wird häufig unterschätzt und es entsteht der Eindruck, dass Ordnung mal eben nebenher geschaffen oder gehalten wird. Achte mal darauf, ob du dir für Ordnung schon bewusst Zeit einplanst. Damit meine ich nicht, dass du konsequent jeden Tag mindestens x Minuten Ordnung schaffen sollst. Auch nicht, dass du immer alles direkt wegräumen musst, wenn etwas anfällt. Es geht ganz allgemein darum, dass du dir bewusst machst, dass es normal ist, dass du für Ordnung halten ebenso Zeit brauchst wie für die vielen anderen Termine und Aufgaben. Diese vielen klitzekleinen Zeiteinheiten sind in Summe aber entscheidend, ob du überhaupt die Möglichkeit hast, Ordnung zu halten, oder ob die Termine – egal ob privat oder im Beruf – so ineinander übergehen, dass das Thema Ordnung gar nicht anders, als aufgeschoben werden kann.

Als ich damals mit dem Reduzieren begonnen habe, habe ich nicht mühsam vieles aussortiert. Ich habe damit begonnen, weniger in mein Zuhause zu lassen. Ganz bewusst darauf zu achten, was ich kaufe und was ich kostenlos mitnehme oder angeboten bekomme. Das hat mich keine zusätzliche Zeit gekostet sondern sogar Zeit gespart. Ganz automatisch habe ich Dinge aufgebraucht, die ich bisher in größeren Mengen angesammelt habe. Mit so einem leichten Start kannst du deine „Ordnungsmuskeln“ trainieren und hast dann bereits Übung, wenn es an das Aussortieren und ordnen der vorhandenen Dinge geht. Die Ausrede, keine Zeit für Ordnung zu haben, gilt hier nicht.

Ordnung schaffen ist nichts, was man mal macht und dann wieder nicht. Um anstrengende Hauruckaktionen dauerhaft zu vermeiden, ist eine gewisse Regelmäßigkeit wichtig. Habe nicht die Erwartung, alles in wenigen Tagen ordnen zu wollen. Die vielen Gegenstände und Papierunterlagen sind auch nicht innerhalb weniger Tag in dein Zuhause gekommen.

Was ist deine wichtigste Botschaft für meine Supermamas?

Vergleiche dich beim Thema Ordnung nicht mit anderen Mamas und erst recht nicht mit mir. Ordnung ist meine Leidenschaft – ja. Mein Zuhause ist deshalb wahrscheinlich ordentlicher als das durchschnittliche Zuhause. Das ist aber auch schon alles. Es gibt so viele Dinge, die ich nicht gerne mache, die ich nicht kann oder die gefühlt viel zu lange dauern (Texte schreiben beispielsweise 😉 ). Ich bewundere meine Kunden immer, wie toll sie dieses oder jenes können. Meine Vision ist, dass ich jeder auf das konzentrieren kann, was er gut kann und gerne macht. Eine fehlende Ordnung soll dabei kein Hinderungsgrund sein. Was kannst du besonders gut? Vielleicht beneidet dich die Person, die immer ein ordentliches Zuhause hat, genau darum. Und außerdem: Vielleicht ist das Zuhause ja gar nicht so „perfekt“, wie du denkst. Oder warst du schon einmal in den Räumen, in die die Gäste normal gar nicht kommen?

Meine Website:

https://www.ordnung-priefling.com

Viele Grüße

Tanja

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